Die lichtempfindlichen Zellen im Auge sind bei intensivem Sonnenschein gefährdet, denn die UV-Strahlung kann nicht nur die Binde- und Hornhaut schädigen, sondern auch altersbedingte Makuladegeneratin (AMD) – eine der häufigsten Erblindungsursachen – Grauen Star und Augentumore fördern.
Vorsicht vor Sonnenbrand auf der Hornhaut
Auch die Hornhaut im Auge kann einen Sonnenbrand erleiden. Typische Symptome einer sogenannten UV-Keratitis sind schmerzende, gerötete Augen, die schmerzen, brennen und jucken. Auch eine plötzliche übermässige Lichtempfindlichkeit oder Sehbeeinträchtigung kann auf einen solchen Sonnenbrand hinweisen. Bei Verdacht ist weitere Sonnenstrahlung bis nach der Heilung tabu. Kühlende Auflagen mildern die Beschwerden, die nach zwei, drei Tagen wieder verschwinden sollten. Ein Reiben der juckenden Augen sollte unter allen Umständen unterbleiben, das dies die Beschwerden nur verschlimmert. Bei länger als drei Tage andauernden Symptomen empfiehlt sich dringend eine Untersuchung beim Augenspezialisten.
Helle Augen sind stärker gefährdet als dunkle
Helle Augen reagieren wie helle Hauttypen empfindlicher auf UV-Strahlung. Ursache ist die Pigmentierung. Je weniger Farbpigmente die Iris besitzt, umso leichter dringt die Strahlung in den hinteren Bereich des Auges und kann dort Schäden auslösen. Durch eine stärkere Pigmentierung sind dunkle Augen zwar von Natur aus besser geschützt, auf Sonnenschutz können sie dennoch nicht verzichten.
Sonnenbrille versus UV-Kontaktlinsen
Der Griff zur Sonnenbrille ist für die meisten eine Selbstverständlichkeit und die üblichste Form des UV-Schutzes im Alltag. Sie blockiert vorrangig die Strahlung, die frontal auf die Gläser treffen. Besitzt die Sonnenbrille keinen seitlichen Schutz, können hier ungehindert schädliche Strahlen aufs Auge treffen. Kontaktlinsen mit UV-Schutz sind in diesem Fall eine ideale Ergänzung.
Was können Kontaktlinsen mit UV-Schutz?
Im Gegensatz zu einer Sonnenbrille liegen Kontaktlinsen direkt auf dem Auge auf. Das ist insofern ein Vorteil, da sie je nach Grösse die oben genannte seitliche einfallende Strahlung und damit die PLF-Effekt (Periphere Lichtbündelung) verhindern können. Damit schützen Kontaktlinsen mit UV-Schutz jenen Augenbereich, den eine herkömmliche Sonnenbrille nicht abschirmen kann. Sie beschlagen nicht, wenn es heiss und feucht wird und zudem erübrigt sich das lästige Auf- und Absetzen der Sonnenbrille.
Was können UV-Kontaktlinsen nicht?
Kontaktlinsen mit UV-Schutz können die Augen nicht wie eine Sonnenbrille vor Blendung schützen, sondern lediglich vor Strahlung. Und dies auch nur dort, wo sie auf dem Auge aufliegen. Da diese Auflagefläche von der Art der Kontaktlinsen abhängt, gibt es hier grosse Unterschiede.
Welche Kontaktlinsen bieten effektiven UV-Schutz?
Nicht jeder Kontaktlinsentyp eignet sich für einen integrierten UV-Schutz. Formstabile, also harte Kontaktlinsen, decken nur etwa 60 Prozent des Auges ab und bieten daher keinen ausreichenden UV-Schutz. Formflexible, also weiche Kontaktlinsen, die passgenau sitzen, bedecken einen entsprechend grösseren Augenbereich, nämlich Hornhaut sowie den besonders empfindlichen Übergangsbereich zur Lederhaut (Augenweiss) , den sogenannten Limbus, und schützen diese auch vor seitlichem Lichteinfall.
Fazit: Kontaktlinsen mit UV-Schutz sind eine wirkungsvolle Ergänzung, ersetzen jedoch die Sonnenbrille nicht. Einen idealen Sonnenschutz bietet die Kombination aus beiden und das zusätzliche Tragen einer Kopfbedeckung, die die Augen beschattet.
Haben Fragen rund um die richtige Sonnenbrille und die passenden Kontaktlinsen mit UV-Schutz? Wir Gesundheitsoptiker nehmen uns gerne die Zeit für eine individuelle Beratung. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin, damit Sie den Sommer gut geschützt und unbeschwert geniessen können. Wir freuen uns auf Sie!