Messen und Analysieren
Optometristinnen FH sind spezialisiert auf die Messung, Analyse und optimale Korrektion von Fehlsichtigkeiten. Sie übernehmen leitende Funktionen im augenoptischen Bereich, zum Beispiel in Augenoptikfachgeschäften, im Gesundheitswesen, in der Medizintechnik sowie in der Lehre und Forschung. Sie können auch als Fachkräfte in den Bereichen Produktion, Vertrieb und Entwicklung von augenoptischen Geräten tätig sein oder in Augenkliniken und mit Augenärztinnen arbeiten. Im eigenen Geschäft übernehmen sie verantwortungsvolle Führungsaufgaben. Sie sind nicht nur kompetent in Anfertigung, Anpassung, Beratung und Verkauf von Sehhilfen. Sie befassen sich auch mit dem Versicherungs-, Finanz- und Personalwesen, mit rechtlichen Fragen sowie mit der Ausbildung von Lernenden.
Zur Haupttätigkeit der Optometristen FH gehören die Überprüfung der Augengesundheit, die Analyse von Sehproblemen, die Korrektionsbestimmungen und die Kontaktlinsenanpassungen. Dafür messen sie das Sehvermögen ihrer Kundschaft und führen mit modernsten Messgeräten eine Reihe von Tests durch. Sie achten dabei auf Kurz- und Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Alterssichtigkeit und berücksichtigen spezielle Sehsituationen im Bereich der täglichen Arbeit, der Freizeit und des Sports. Nach eingehender Analyse der Messdaten und Beurteilung von Körperhaltung, Bewegungen und Tätigkeiten des Trägers stehen Art und Grad der Fehlsichtigkeit fest. Nun bestimmen Optometristen FH die Werte für die Brillenglaskorrektion oder führen die Kontaktlinsenanpassung durch. Falls sie in den Tests krankhafte Veränderungen erkennen oder auch nur vermuten, überweisen sie ihre Kunden einem Facharzt.
Technologie ersetzt keine Beratung
Moderne Technologien erleichtern zwar die Arbeit, gleichzeitig sind aber die Ansprüche der Kundschaft an die Beratung gestiegen. Als zentrale Ansprechpersonen rund um das optimale Sehen bringen Optometristinnen FH ein gutes Einfühlungsvermögen mit. In Beratungsgesprächen besprechen sie Vor- und Nachteile von unterschiedlichen Korrektionsarten wie Brillen, Kontaktlinsen oder bei Kindern und Jugendlichen auch Sehtraining.
Blick ins Ausland
Übrigens das Hochschulstudium zum Optometristen kann in England oder in den USA an einer akkreditierten Universität durch eine Doktorarbeit mit dem Titel Doctor of Optometry (O.D.) abgeschlossen werden. Durch Nachdiplomstudien können danach die Grade Master of Science (M.S.) und Doctor of Philosophy in Natural Science (Ph.D.) erreicht werden.
Staatlich geprüfte Augenoptiker, im dualen System von Lehre und Fachschulstudium bzw. Fachhochschulstudium ausgebildet, können spezielle Nachdiplomstudien an amerikanischen Universitäten absolvieren.
Die Inhalte dieses postgraduierten Studiengangs sind, neben erweiterten Prüf- und Untersuchungsmethoden, Allgemeinerkrankungen und ihre Auswirkungen auf das Sehorgan, Erkrankungen des Auges und ihr Einfluss auf verschiedene Sehfunktionen, sowie deren Therapie und Medikation.
Ein solches Nachdiplomstudium wird nach 3 Jahren mit dem Grad Master of Science in Clinical Optometry (M.S.) abgeschlossen. Danach steht der Weg offen, in einem weiteren Studium den Ph.D. zu erlangen, der bei uns einem Dr. Titel entspricht.
Im englischsprachigen Raum sind Optometristen die ersten Ansprechpartner bei Problemen rund um das Sehen und bei Augenerkrankungen (Primary Eye-Care Provider). Sie untersuchen, diagnostizieren und behandeln gesunde und kranke Augen. Sie verschreiben Medikamente zur Behandlung von Augenkrankheiten und verwenden diagnostische Medikamente bei speziellen Augenuntersuchungen. Im Falle einer nötigen Augenoperation überweisen sie an den Augenarzt.
In Europa ist der Beruf des Optometristen noch nicht durchgängig anerkannt. Die nordeuropäischen Länder wie auch die Niederlande haben ihre Gesetze zur Anerkennung des Optometristen seit einiger Zeit geändert und sind damit dem internatonalen Standard gefolgt.
In Deutschland sowie in der Schweiz und Österreich ist das Berufsbild des Optometristen bisher in der Bevölkerung noch viel zu wenig bekannt. Dennoch ist das umfassende Zusatzwissen bei der täglichen Arbeit sehr hilfreich. Optometristen sind besonders gut ausgebildet, um spezielle Sehprobleme zu lösen, und können auf ein sehr umfangreiches Wissen bezüglich der Funktionen des Sehens zurückgreifen.
In der Schweiz ein Gesundheitsberuf
In der Schweiz ist der Optometrist BSc FHNW seit dem 1. Februar 2020 ein anerkannter Gesundheitsberuf. Der Optometrist ist ein klar definierter Partner im Gesundheitswesen, er muss eine Triage zum Allgemeinarzt, Augenarzt und Neurologen in seine Abwägungen mit einbeziehen können.
Quelle: www.berufsberatung.ch