Gutes Sehen ist Voraussetzung für Freude am Lernen und den schulischen Erfolg.iStock/Deagreez

Das Wichtigste in Kürze

  • Kinder die schlecht sehen haben es schwer in der Schule.
  • Digitale Geräte und Tageslichtmangel begünstigen Kurzsichtigkeit.
  • Früherkennung und Myopie-Management können Kurzsichtig aufhalten.

Mit dem Start in die Schulzeit beginnt für den Nachwuchs ein aufregender neuer Lebensabschnitt, der sie stark fordert. Gutes Sehen ist jetzt noch wichtiger und Voraussetzung für den schulischen Erfolg. Schliesslich werden 90 Prozent aller Informationen über die Augen aufgenommen. Kinder die nicht gut sehen, fällt es schwer, dem Unterricht zu folgen. Sie ermüden schneller. Motivation und Leistung lassen nach.

Sehstörungen früh erkennen

Kurzsichtigkeit beginnt in der Regel ab dem Vorschulalter und entwickelt sich weiter bis Ende der zwanziger Lebensjahre. Je früher ein Kind kurzsichtig wird, umso stärker kann sich die Sehschwäche im weiteren Verlauf ausprägen. Eine möglichst frühe Entdeckung allfälliger Sehprobleme ist entscheiden, um sie rechtzeitig und wirksam behandeln zu können. Fachleute gehen davon aus, dass etwa in Deutschland 15 Prozent aller Kinder am Ende der Grundschulzeit von Kurzsichtigkeit betroffen sind. Ihr Anteils steigt bis zum 25. Lebensjahr auf enorme 45 Prozent. Trotz dieser alarmierenden Zahlen und klarer Empfehlungen von Fachpersonen verfügen rund die Hälfte aller Schulkinder nicht über einen aktuellen Sehtest.

Risiko digitale Geräte und Tageslichtmangel

Der übermässige Gebrauch digitaler Geräte und dem damit verbundenen dauerhaften Nahsehen sowie mangelnder Aufenthalt am Tageslicht fördern die Entstehung von Kurzsichtigkeit. Denn diese Faktoren begünstigen das Längenwachstum des Augapfels, die Veränderung der Brechkraft und Störungen des beidäugigen Sehens. Steigt die Kurzsichtigkeit auf über -6 Dioptrien, erhöht sich das Risiko schwerwiegender Augenerkrankungen wie Makuladegeneration oder Netzhautablösung drastisch.

Regelmässig zur Augenuntersuchung

Bei der Erhaltung der Augengesundheit ihrer Kinder ist die Aufmerksamkeit der Eltern unerlässlich. Umso mehr, wenn sie beide kurzsichtig sind. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60 Prozent, dass ihre Kinder auch davon betroffen sind. Augenuntersuchungen der Kleinen sollten hier deshalb im Jahresrhythmus erfolgen. Die im vorherigen Abschnitt genannten Gründen erhöhen auch für Kinder normalsichtiger Eltern das Risiko zur Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. Für normalsichtige Kinder wird mindestens alle drei Jahre eine Sehuntersuchung empfohlen.

Myopie-Management bremst die Kurzsichtigkeit

Wenn die Kurzsichtigkeit früh erkannt wird, kann etwa mit Myopie-Management gegengesteuert werden. Spezielle Brillengläser oder Kontaktlinsen sind heute in der Lage, die Kurzsichtigkeit zu bremsen und im besten Fall sogar zu stoppen. Bei anderen Sehstörungen kann durch individuelles Sehtraining (Visualtraining) die Sehfunktion massiv verbessert werden. Seit Anfang Juli ist die Übernahme von Myopie-Management unter bestimmten Voraussetzungen in der Grundversicherung der Krankenkassen geregelt.

Aufenthalt im Freien schlägt digitales Leben

Der Lebensstil prägt die Gesundheit. Diese Aussage trifft ganz besonders auch für Kinderaugen zu. Häufige und verlängerte Aufenthalte im Freien kombiniert mit reduzierter Nutzung digitaler Endgeräte wirkt hier Wunder. Denn so werden nicht nur die Augen entlastet, sondern auch die gesamte Leistungsfähigkeit der Kinder gesteigert.

Tipps für gesunde Kinderaugen – Todo-Liste für Eltern

  • Spätestens mit Vollendung des 3. Lebensjahres die Augen des Kindes durch einen Augenspezialisten untersuchen und testen lassen.
  • Bei Schulkindern regelmässig spielerisch und am besten mit jedem Auge einzeln testen, ob der Nachwuchs entfernte Strassenschilder, Wegweiser oder Autonummern genauso gut sehen kann wie man selbst.
  • Beim Lesen, bei Hausaufgaben und Naharbeiten auf ausreichen Abstand sorgen, 30 bis 40 Zentimeter werden empfohlen und auf regelmässige Pausen achten, alle halbe Stunde eine Pause von 10 Minuten einlegen.
  • Auf Anzeichen möglicher Sehprobleme achten z.b. holpriges Lesen, häufiges Stolpern, Probleme mit dem Gleichgewicht oder beim Ballfangen, schnelles Ermüden beim Spielen, Basteln und Malen.
  • Kinder zum täglichen Rausgehen ins Freie motivieren, mindestens zwei Stunden pro Tag.
  • Zeit für die Nutzung von Smartphone, Tablett und Computer auf zwei Stunden täglich begrenzen.

Haben Sie Fragen zur Augengesundheit Ihrer Kinder? Wir Gesundheitsoptiker nehmen uns gerne Zeit, diese kompetent zu beantworten. Vereinbaren Sie am besten gleich einen persönlichen Termin beim Gesundheitsoptiker in Ihrer Nähe.

Quelle: Kuratorium Gutes Sehen e.V.

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