Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für Körper und damit für die Augen und können das Immunsystem stärken.iStock/puhhha

Das Wichtigste in Kürze

  • Omega-3 sind für unseren Körper unentbehrlich, können die Immunabwehr stärken und Heilungsprozesse unterstützen.
  • Omega-3 kann zur Aufrechterhaltung der normalen Gehirnfunktion und des normalen Sehvermögens beitragen.
  • Laut einer aktuellen Studie senken Omega-3-Fettsäuren das Sterblichkeitsrisiko bei Covid-19-Erkrankten markant.

Die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA aus Fisch, Algen, Nüssen und Samen gelten als besonders wertvoll und gesundheitsfördernd. Neuere Studien unterstreichen ihren Nutzen. Insbesondere DHA ist für die Gesunderhaltung der Augen bedeutend, denn sie ist die in den Sehzellen und im Gehirn am häufigsten vorkommende Fettsäure.

Forscher bestätigen Nutzen

Seit über drei Jahrzehnten beschäftigen sich Forscher mit der Wirkung vom Omega-3-Fettsäuren im Zusammenhang mit dem Immunsystem. Forscher der Universität in Jena und der Medical School in Boston schlussfolgern, dass die Omega-3-Fettsäuren massgeblich an der Aufrechterhaltung des Immunsystems beteiligt sind und insbesondere für die Auflösung der Entzündung im Anschluss an die Immunreaktion essenziell. Die Mediziner Dr. med. Volker Schmiedel und sein Kollege Dr. Des. Uwe Gröber schreiben etwa in einem gemeinsamen Dossier dazu: «Ergebnisse einer weiteren aktuellen Studie weisen darauf hin, dass eine langfristig gute Versorgung mit den Omega-3-Fettsäuren den Körper darin unterstützen kann, trotz einer viralen Infektion auch die weiteren normalen Funktionen des Körpers besser aufrecht zu erhalten, eine stärkere Abwehr für einen erneuten Angriff auszubilden und die Erkrankung effektiver zu bekämpfen.»

ALA , EPA, DHA – Was sind Omega-3-Fettsäuren?

Omega 3 gehören zu den sogenannten mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Drei davon sind für unseren Körper besonders wichtig: die pflanzliche Omega-3-Fettsäuren ALA sowie die beiden vorwiegend aus Fischen oder Algen gewonnenen DHA und EPA.

ALA: Alpha-Linolensäure (ALA) ist ein essenzieller Nährstoff und dient als Baustein für die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Unser Körper kann ALA aber nicht selbst herstellen, sie muss also über die Nahrung aufgenommen werden. ALA ist in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten wie einigen grünen Gemüse und pflanzlichen Ölen, wie Hanf-, Lein-, Raps-, Soja- und Walnussöl sowie in Walnüssen, Leinsamen und Chiasamen.

Die pflanzliche Omega-3-Fettsäure ALA kann nur begrenzt in die ebenfalls wichtigen, marinen Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) umgewandelt werden. Deshalb reicht die Einnahme von beispielsweise Leinöl, Chiasamen oder Walnüssen alleine nicht aus.

EPA und DHA sind vor allen in fetten Kaltwasser-Meeresfischen enthalten wie Lachs, Hering, Makrele oder Sardelle. In hoher Konzentration kommen EPA und DHA auch in winzigen Krebsen (Krill) und bestimmen Mikroalgen wie Spirulina- oder Chlorella-Algen vor. Diese werden übrigens neben Fischöl für die Herstellung Omega-3-haltiger Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Omega-3-Fettsäuren können das Sterberisiko bei Covid-19-Patienten reduzieren

2021 nformierte Swiss Medical Plus über eine aktuelle Studie, die darüber berichtet, dass die Sterblichkeitsrate bei schwer an Covid-19 erkrankten Personen sich signifikant reduzierte, nachdem sie mit Omega-3-Fettsäuren behandelt wurden. Auch seien etwa andere Körperwerte wie Nierenfunktion oder Blutgase bei den Patienten besser, die EPA und DHA erhalten hatten. Natürlich gilt der Grundsatz, dass Omega-3-Fettsäuren nicht mit Medikamenten oder Therapien gleichzusetzen sind. Als wichtiger Baustein für die körpereigen Prozesse leisten sie jedoch einen wesentlichen Beitrag für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit und unterstützen die Funktionen zur Gesunderhaltung unseres Körpers.

Wieviel Omega-3 brauche ich täglich?

Der tägliche Omega-3-Bedarf ist abhängig vom persönlichen Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6- Fettsäuren. Idealerweise liegt zwischen Omega-3 und Omega-6 ein Gleichgewicht vor. In der Steinzeit war das so. Die Lebensmittel aus der Natur haben damals für dieses Gleichgewicht gesorgt, das Omega-6/3-Verhältnis lag bei 1:1. Mit der Industrialisierung haben sich unsere Ernährungsgewohnheiten radikal verändert. Heute werden Omega-3-Fettsäuren meist in zu geringen Mengen verzehrt. In vielen Lebensmitteln herrscht ein Überschuss an Omega-6. Das Omega-6/3-Verhältnis hat sich damit ungünstig verschoben und liegt oft im Bereich von 15:1 oder höher. Gesunden unbelasteten Menschen reichen im Schnitt ca. 1000 mg Omega-3 Fettsäure um ein gesundes Omega-6/3-Verhältnis zu erhalten.

2000 mg Omega-3 Fettsäure pro Tag sind empfohlen, um ein Omega-3-Defizit zu regulieren. Diese Empfehlung stützt sich auf Ergebnisse aus der Fettsäure-Analytik sowie auf wissenschaftliche Studien. Aufschluss geben hier beispielsweise der Selbsttest von Dr. med. Volker Schmiedel und Literatur zu erwähnten Studien.

Um sicher zu gehen, empfehlen wir, die Dosierung mit Ihrem Gesundheitsberater, Arzt oder Therapeuten zu besprechen.

Tipp: Bei der Ernährung auf Omega-3-Fettsäuren achten

Essen Sie ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche, bevorzugt (fettreicher) Meeresfisch wie Lachs, Makrele oder Hering und täglich kleine Mengen Walnüsse, Haselnüsse und Leinsamen

Essen Sie öfters Rosenkohl, Spinat, Bohnen oder Avocado

Bevorzugen Sie Speiseöle wie Raps-, Walnuss- , Hanf- oder Leinöl

Veganer können ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit DHA-reichen Ölen aus Mikroalgen wie Schyzochytrium, Ulkenia decken.

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