Sehprobleme in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit.iStock/TolikoffPhotography

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Schwangere leiden unter trockenen Augen
  • Häufig verschlechtert sich die Sehkraft im letzten Schwangerschaftsdrittel
  • Sehstörungen können Hinweis auf Schwangerschaftsdiabetes oder Präeklampsie sein

Eine Schwangerschaft verändert den weiblichen Körper grundlegend. Schuld daran sind die Hormone. Sie beeinflussen auch die Augengesundheit. Viele schwangere Frauen klagen besonders im letzen Trimester über Probleme der Augen und des Sehens. Meistens sind diese harmlos und vorübergehender Natur. Seltener treten Symptome auf, die auf eine Infektion, Schwangerschaftsdiabetes oder Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) hinweisen.

Häufige Augenprobleme während der Schwangerschaft

Trockene, brennende Augen

Geschwollene Augenlider

Kontaktlinsenunverträglichkeit

Verschlechterung der Sehkraft

Verschwommenes, doppeltes Sehen

Infektionen

Trockene Augen in der Schwangerschaft

Brennende, juckende Augen, gerötete Bindehaut und Tränenfluss sind Anzeichen für trockene Augen. Hinzu gesellen sich gerne ein Fremdkörpergefühl im Auge, als würde ein Sandkorn reiben.

Ursache: Schwangerschaftshormone verändern die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit. Gleichzeitig absorbiert die Augenlinse Schwangerer stärker Flüssigkeit. Der Tränenfilm reisst leichter und ist in der wichtigen Funktion beeinträchtigt, den Augapfel feucht und geschmeidig zu halten und die Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.

Spezielle, befeuchtende Augentropfen lindern die Beschwerden in den meisten Fällen. Wichtig ist zudem, die Augen nicht übermässig zu belasten, zum Beispiel mit lang anhaltender Bildschirmarbeit, sondern ihnen viel Sehabwechslung und Entspannung zu bieten.

Die beschriebenen Beschwerden können ebenso gut auf eine Unverträglichkeit von Kosmetika oder eine Infektion hinweisen.

Wassereinlagerungen verursachen Augenprobleme

Wassereinlagerungen im Körper werden ebenso für Augenprobleme in der Schwangerschaft verantwortlich gemacht. Sie können die Augenlider oder sogar die Hornhaut anschwellen lassen. Letzteres hat oft die Unverträglichkeit der Kontaktlinsen zur Folge. Es empfiehlt sich dann, die Tragezeiten der Linsen auf ein Minimum zu beschränken oder besser vorübergehend zur Brille zu greifen. Oft kommt es in diesem Zusammenhang auch zu einer verminderten Kontrastwahrnehmung und erhöhter Blendempfindlichkeit.

Keine Panik bei Sehverschlechterung

Besonders häufig klagen werdende Mütter über eine Sehverschlechterung. Diese tritt vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf und kann bis zu 1.5 Dioptrien betragen. Eine günstige Brille löst das in den meisten Fällen vorübergehende Problem, das nach der Geburt verschwindet, sobald sich der Hormonspiegel wieder normalisiert hat. Eine teure Investition in eine neue Brille oder die Anpassung der Kontaktlinsen ist wenig sinnvoll, da die Werte während der Schwangerschaft nicht stabil sind.

Welche Beschwerden sind ernste Warnsignale?

Lassen sich trockene, gerötete Augen nicht lindern oder verschlimmern sich, könnte eine Augeninfektion vorliegen, die rasch vom Augenspezialisten abgeklärt werden sollte.

Plötzliche Veränderung oder häufig wechselnde Sehschärfe, Flimmern und Schatten vor den Augen sind ernst zu nehmende Symptome, die auf eine Schwangerschaftsdiabetes oder Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) hinweisen können. Eine ärztliche Behandlung ist in diesen Fällen zwingend, um schwerwiegende Folgen auszuschliessen.

Tipps zur Linderung trockener Augen in der Schwangerschaft

Trinken sie viel, bevorzugt Wasser oder Tee

Sorgen für hohe Luftfeuchtigkeit, ideal sind 60 Prozent

Vermeiden Sie Rauch, Zugluft und klimatisierte Räume

Schützen Sie Ihre Augen vor Sonne, Kälte und Wind

Verwenden Sie befeuchtende Augentropfen und eine pflegende Augencreme mit Vitamin A für die Nacht

Verzichten Sie auf Augenkosmetika, da der Körper in der Schwangerschaft empfindlicher auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert

Achten Sie auf ausreichend Schlaf und beschränken Sie Bildschirmarbeit, Fernsehen und Lesen bei schlechtem Licht auf das Minimum

Gönnen Sie ihren Augen Entspannung, etwa durch häufigen Blickwechsel in Nähe und Ferne, auch Spaziergänge an der frischen Luft fördern die Augengesundheit

Blinzeln Sie öfters bewusst und mehrmals hintereinander, damit die Augen gut mit Tränenflüssigkeit benetzt werden

Verzichten Sie vorübergehend auf Kontaktlinsen zugunsten einer Brille

Wir beraten Sie gerne in allen Fragen Ihrer Augengesundheit und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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