Die Heizsaison hat gestartet und ihre Augen spüren das deutlich. Sie sind rot, brennen möglicherweise und sie haben das Gefühl, wie wenn sich ein Fremdkörper darin befindet. Sie leiden sehr wahrscheinlich an trockenen Augen und sind damit in sehr guter Gesellschaft. Besonders Frauen in den Wechseljahren leiden an diesem Phänomen, weil der Rückgang des weiblichen Hormons Östrogen die Tränenflüssigkeitsproduktion reduziert. Männer können aber ebenfalls betroffen sein, weil mit zunehmendem Alter die Produktion von Tränenflüssigkeit generell abnimmt. Diabetes zählt ebenfalls zu den Ursachen von trockenen Augen, aber auch andere Krankheiten, wie zum Beispiel Rheuma, entzündliche Gefässkrankheiten und chronische Erkrankungen der Schilddrüse, sowie falsche Ernährung oder eine Leberfunktionsstörung, die einen Mangel an Vitamin A hervorruft.
Nicht immer ist die Ursache aber eine Krankheit. Luftzug oder zu trockene Luft wegen laufender Heizung oder Klimaanlage können dieses Problem ebenfalls verursachen, da sowohl Luftzug als auch trockene Luft die Verdunstung der Tränenflüssigkeit fördern. Viele kennen das unangenehme Trockenheitsgefühl auch bei langer Arbeit am Computer sowie konzentriertem, nächtlichem Autofahren oder langem Fernsehen. Hier ist der Grund oftmals simpel. Wir blinzeln bei diesen Tätigkeiten weniger häufig und so wird die Tränenflüssigkeit schlechter auf dem Auge verteilt!
Werden Kontaktlinsen zu lange getragen, kann ebenfalls ein trockenes Auge resultieren, vor allem wenn diese nicht optimal sauerstoffdurchlässig sind. Letztendlich kann eine Reizung auch durch Abgase und Rauch geschehen. Neben dem Sandgefühl, ermüden die Augen schneller und sind stark lichtempfindlich. Seltener sind ein Druckgefühl oder gar schmerzende trockene Augen. Dass ein trockenes Auge verstärkt tränt, tönt zwar seltsam, ist aber ebenfalls möglich. Übrigens sind am Abend die Augen normalerweise trockener als am Abend und das Sandgefühl kann sich verstärken. Der Spruch, dass abends der Sandmann kommt, ist deshalb nicht nur bei Kindern aktuell.
Der Tränenfilm übernimmt wichtige Aufgaben, es hält nämlich nicht nur unsere Augenoberfläche glatt und geschmeidig, damit wir gut sehen können, sondern besitzt eine keimtötende Wirkung und versorgt obendrauf die Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen, da diese selbst ja keine eigene Blutgefässe hat. So oder so ist angezeigt, bei trockenen Augen den Arzt aufzusuchen, um Krankheiten auszuschliessen. Um die Symptome zu lindern, können „künstliche Tränen“ verschrieben werden oder Tränenersatzmittel. Diese können sie auch beim Gesundheitsoptiker beziehen. Es gibt aber auch Hausmittel, die ihnen Linderung verschaffen:
- Für feuchte und frische Luft sorgen
- Nicht dem Durchzug aussetzen und nicht in direkten Luftzug von Klimaanlage, Heizung oder Ventilator sitzen
- Beim Arbeiten Pausen machen (aufstehen, herumlaufen, in die Ferne schauen)
- Bewusst Blinzeln
- Tränenersatzmittel ohne Konservierungsstoffe verwenden
- Qualitativhochwertige Kontaktlinsen vom Spezialisten anpassen lassen
- Täglich zwei Liter Wasser mit einer Scheibe Zitrone trinken
- Je einen Esslöffel lauwarmen Magerquark auf die geschlossenen Augen. 15min einwirken lassen und sorgfältig abwaschen
- Massage um die Produktion der Tränenflüssigkeit anzuregen: mit dem Zeigefinder ganz leicht senkrecht von innen nach aussen über das Oberlid in Richtung Pupille streichen. Das selbe danach am Unterlid.
- Abgekühlte Schwarzteebeutel aufs geschlossene Auge legen
- Augen mit Augentrosttee auswaschen
- Frische Gurkenscheiben auf die geschlossenen Augen legen
- Regelmässig Fischöl-Kapseln zu sich nehmen