Bei Augenrötung, Juckreiz und starkem Tränenfluss, die mit schmerzenden Augen und geschwollenen Lidern einhergehen, könnte es sich um eine virale Konjunktivitis handeln. Die Augengrippe wird durch Adenoviren ausgelöst. Die ersten Symptome treten etwa 5 bis 12 Tage nach Ansteckung auf und verstärken sich rasch bis hin zu einer ausgeprägten Entzündung, die auch das Sehvermögen akut verringern kann. Hinzu kommen ein Fremdkörpergefühl im Auge, verschwommenes Sehen und starke Lichtempfindlichkeit. Manchmal treten dazu auch Entzündungen der Ohren, im Hals, an den Lymphknoten oder der Augenhornhaut auf. Ausserdem sind Beschwerden wie Unwohlsein, Gliederschmerzen, Fieber sowie Magen-Darmprobleme möglich.
Was sind Adenoviren?
Adenoviren treten global auf und kursieren ganzjährig. Sie sind hoch ansteckend, widerstandsfähig und breiten sich vor allem durch mangelnde Hygiene aus. Gelegentlich kommt es zu saisonalen oder lokalen Häufungen. Adenoviren gehören zur Erregergruppe Adenoviridae, die verschiedene Erkrankungen auslösen können. Meist befallen sie Augen, Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt, auch Harnwegs- oder Leberentzündungen sind möglich. Häufig werden sie durch eine Infektion der Augen übertragen.
Wie geschieht eine Ansteckung?
Adenoviren verbreiten sich direkt von Mensch zu Mensch oder durch Schmierinfektionen über verunreinigte Gegenstände und Oberflächen. Meist werden sie über die Hände weitergegeben. Wenn sich Infizierte an den entzündeten Augenbereich fassen, bleibt Tränenflüssigkeit haften, die voller Viren ist. Beim Händeschütteln werden diese an andere weitergreicht. Berühren sich diese selbst anschliessend im Augenbereich, kann das eine Ansteckung und Infektion zur Folge haben. Gelangen die Erreger von den Erkrankten auf Oberflächen wie Türgriffe und Armaturen, können sie dort von anderen über Berührung aufgenommen werden. Gemeinsam benutzte Waschlappen, Handtücher, Kopfkissen, Augensalben oder Kosmetika, aber auch Fotoapparate, Brillen und Gegenstände, die mit den Augen Kontakt haben, werden ebenso zur Virenschleuder. Bei Zimmertemperatur überleben die Adenovieren bis zu mehreren Wochen auf Oberflächen und bleiben genauso lange infektiös. Kälte und ein geschwächtes Immunsystem begünstigen offenbar das Infektionsgeschehen.
Wie schützt man sich und andere davor?
Hygiene ist das A und O, nicht nur um einer Ansteckung vorzubeugen, sondern gerade auch dann, wenn man an Augengrippe erkrankt ist. Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife sind angesagt und im Zweifelsfall lieber einmal mehr desinfizieren. Waschlappen, Handtücher und Kopfkissen sollten nicht von mehreren Personen benutzt werden. Liegt eine Augengrippe vor, ist eine gemeinsame Benutzung in jedem Fall tabu. Auch Augentropfenpipetten und -salbentuben sowie Kosmetika (Puder, Kayal, Mascara, Cremes) sollte man nicht mit anderen Personen teilen. Wer an einer Augengrippe leidet, ist gut beraten, zu Hause zu bleiben und Kontakte reduzieren, insbesondere ein Bäder- oder Saunabesuch kommt für die Dauer der Erkrankung keinesfalls in Frage. Dort besteht nämlich ein besonders hohes Risiko das Virus an andere weiter zu geben.
Was hilft bei Augengrippe?
Ähnlich einer echten Grippe gibt es auch bei der Augengrippe keine Behandlung, die an der Ursache ansetzt. Anders als bei einer bakteriellen Bindehautentzündung sind Antibiotika bei Augengrippe wirkungslos, da sie nicht gegen Viren helfen. Ziel einer Therapie ist es daher, die Viren einzudämmen, um das Risiko einer Hornhautinfektion zu vermindern und die Beschwerden zu lindern. Deshalb ist, wie bereits erwähnt, intensive Hygiene auch nach einer Ansteckung unabdingbar. In der Regel helfen zudem Tränenersatzmittel- und Salben, den für das Auge wichtigen Flüssigkeitsfilm aufrecht zu erhalten und sorgen für Linderung. In besonders schweren Fällen kann nur ein Augenarzt über die Anwendung spezifischer entzündungshemmender Mittel entscheiden, da hier wegen möglicher Nebenwirkungen Vorsicht geboten ist.
Verursacht Augengrippe Spätfolgen?
Als Spätfolgen einer Augengrippe kann es zu Trübungen kommen, die wie eine Art Sternenhimmel das Sichtfeld stören. Schlimmstenfalls können sich chronische Hornhautimmunkomplexe entwickeln. Daher ist es ratsam, auf die Augengesundheit zu achten.
Fragen Sie einen Gesundheitsoptiker oder Augenarzt bei plötzlich auftretenden Seh- und Augenproblemen und achten Sie auf regelmässige Untersuchungen ihrer Augen.
(Quelle: Leading Medicine Guide)