Zuerst ist da nur ein Brennen oder jucken. Dann zeigt sich ein pickelähnliches Knötchen, das sich zur schmerzhaften Beule auswächst. Man hat sich ein Gerstenkorn oder im Fachjargon Hordeolum eingefangen. Talg und Schweissdrüsen des Augenlides haben sich entzündet.
Weitere Symptome:
Spannungsgefühl
Starke Schmerzen
Gerötetes oder geschwollenes Augenlid
Fremdkörpergefühl
Druckempfindlichkeit
Eiterbildung
Gerstenkörner können am oder im Auge auftreten
Ein äusseres Gerstenkorn (Hordeolum externum) betrifft die am Rand des Auges liegenden Mol- oder Zeisdrüsen. Hier treten Schwellung und Rötung am Wimpernkranz auf. Es entsteht ein geröteter, schmerzhafter Knoten, der sich mit Eiter füllt.
Ein inneres Gerstenkorn (Hordeolum internum) entsteht auf der Innenseite des Augenlides. Von aussen ist es oft nicht zu sehen. Erst durch Umklappen des Augenlides wird es sichtbar. Das betroffene Lid ist geschwollen und gerötet und verdickt sich mit der Herausbildung des Gerstenkorns. In seltenen Fällen kann ein Gerstenkorn die Bindehaut betreffen und eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) hervorrufen.
Was verursacht ein Gerstenkorn?
Ein Gerstenkorn ist Ausdruck einer lokalen Entzündung am Augenlid. Sie wird durch verstopfte Drüsen an der Lidkante und Bakterien hervorgerufen. Ist eine Drüse verstopft, kann sie sich nicht entleeren, ihr Sekret muss aber abgebaut werden. Dafür sendet der Körper Abwehrzellen, die ihrerseits eine Entzündung auslösen. Diese Entzündung wiederum macht die Drüsen anfälliger für Bakterien, die sich auch sonst im Auge tummeln, aber keinen Schaden anrichten. Staphylokokken, insbesondere vom Typ Staphyloccos aureus können die Beschwerden verschlimmern und zu einer sogenannten Superinfektion führen. Sie zeigt sich durch schleimiges Sekret und verklebte Lider.
Immunsystem, Stress und falsche Hygiene begünstigen Gerstenkörner
Ein geschwächtes Immunsystem etwa durch Stress oder eine Krankheit begünstigen die Entstehung eines Gerstenkorns. Es ist beispielsweise auch eine häufige Begleiterscheinung von Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit.
Da die auslösenden Erreger auf der Haut vorkommen und ansteckend sind, kann ein Hordeolum auch durch mangelnde Hygiene oder falscher Augenpflege entstehen. Beim Reiben der Augen mit den Fingern gelangen die Bakterien beispielsweise in die Augen. Daher ist gründliches Händewaschen wichtig zur Prophylaxe eines Gerstenkorns.
Wie lange dauern die Beschwerden?
In der Regel heilen Gerstenkörner von allein wieder aus. Eine einfache Behandlung zu Hause lässt die Beschwerden im besten Falle innerhalb von drei bis fünf Tagen abklingen. Je nach Ausprägung dieser Entzündung der Lidrandrüsen kann es in Ausnahmefällen aber auch bis zu mehreren Wochen dauern.
Wann muss ich einen Augenarzt aufsuchen?
Tritt nach einer Woche keine Besserung auf oder verschlimmern sich die Beschwerden, sich ein Augenarzt die Entzündung ansehen. Es kann möglich sein, dass das Gerstenkorn geöffnet werden muss, damit der Eiter abfliesst. Das ist ein kleiner und harmloser Eingriff. Dazu kann der Arzt Antibiotika oder andere Medikamente verschreiben, die die Heilung beschleunigen.
Tritt ein Gerstenkorn häufig auf oder bilden sich mehrere gleichzeitig, sollte eine ärztliche Abklärung stattfinden. So kann eine krankheitsbedingte Immunschwäche oder eine bisher unentdeckte Zuckerkrankheit lokalisiert und behandelt werden. Auch eine chronische Lidrandentzündung kann für häufig auftretende Gerstenkörner verantwortlich sein. Mit einer täglichen Lidrandpflege können Betroffene aber dem Entstehen eines Hordeolums vorbeugen.
Erste Hilfe und Hausmittelchen zur Behandlung eines Gerstenkorns
Drücken Sie ein Gerstenkorn niemals aus. Dadurch könnte das Augenlid verletzt werden und sich die Entzündung noch ausbreiten.
Wärme hilft. Durch Wärme verflüssigt sich das Drüsensekret und es kann so besser abfliessen. Sie regt ausserdem die Durchblutung an und sorgt damit für eine schnellere Abheilung der Entzündung. Dazu eignen sich Wärmekompressen zum Beispiel mit warmen Wasser oder Kamillentee (Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften) getränkte Wattepads oder ein Waschlappen. Die Kompressen mehrmals täglich 10 bis 15 Minuten lang auflegen. Alternativ hilft auch eine Infrarotlampe vor die man sich mehrmals täglich für einige Minuten mit geschlossenen Augen setzt. Eine anschliessende Lidrandmassage ist in jedem Fall sinnvoll.
Vorübergehend sollte man seine Augen nur mit klaren Wasser waschen und auf Kosmetika verzichten. Augenbäder oder die Benutzung von speziellen Augenreinigungspads- und tüchern wirken beruhigend.
Kontaktlinsenträger weichen vorübergehend besser auf das Tragen einer Brille aus, um das die Augen nicht unnötig zu reizen.
Haben Sie Fragen rund um die Augengesundheit und Augenpflege? Wir Gesundheitsoptiker beraten Sie jederzeit gerne.